CBD bei chronischen Schmerzen - Hoffnung für leidgeplagte Patienten?
Schmerzen sind unangenehm und können den Alltag massiv beeinträchtigen, ja sein Bestreiten sogar unmöglich machen. Den Schmerzen möchte man sich am liebsten im Handumdrehen entledigen. Was nun, wenn sie chronisch werden? Der Großteil des Lebens kreist dann um den Schmerz, der die Gedanken und den ganzen Tag einzunehmen scheint.
Schmerzpatienten haben häufig eine lange Leidensgeschichte hinter sich und schon viele Therapie-Möglichkeiten ausprobiert. In den letzten Jahren ist Cannabis zur Schmerzbehandlung vermehrt in das Interesse der konventionellen Medizin gerückt. Alternative Heilmethoden verwenden Hanf schon seit Langem. Wie wirkt CBD bei chronischen Schmerzen? Kann Cannabinoid bei der Schmerztherapie helfen?
Wenn Schmerzen chronisch werden
Bevor wir den Einsatz von CBD bei chronischen Schmerzen diskutieren, gehen wir zunächst den unangenehmen Empfindungen selbst auf den Grund. Die Weltschmerzorganisation (IASP) definiert Schmerz als unangenehmes Sinnes- und Gefühlserleben, das mit einer potenziellen oder tatsächlichen Gewebeschädigung in Verbindung steht. Auf der Sinnesebene kann er
- brennend,
- stechend,
- reißend
- oder bohrend erlebt werden.
Das Gefühlserleben umschreibt die emotionalen Aspekte: So kann Schmerz etwa als quälend oder erschöpfend empfunden werden. Die Schmerzdefinition bezieht sich zwar eindeutig auf körperliche Beschwerden, doch die Psyche leidet mit.
Wie entsteht Schmerz?
Schmerz besitzt eine wichtige Signalfunktion und dient dazu, den Körper vor einer möglichen Verletzung zu schützen und auf potenzielle Gefahren hinzuweisen.
Wahrgenommen und weitergeleitet wird er im Körper über bestimmte Sinneszellen, die Nozizeptoren. Deshalb heißt es auch nozizeptive Schmerzen, die von den Nervenschmerzen zu unterscheiden sind, dem sogenannten neuropathischen Schmerz. In diesem Fall besteht die Schmerzursache im geschädigten Nervensystem selbst.
Bei einer Verletzung werden die Nozizeptoren aktiviert und senden elektrische Signale an das Gehirn und Rückenmark. Meist können wir ein einzelnes Schmerzzentrum ausmachen, an dem wir den Schmerz bewusst wahrnehmen und lokalisieren.
Was sind chronische Schmerzen?
Dass wir bei einer Verletzung vorübergehend Schmerzen spüren, ist ganz normal. Auch schmerzhafte Begleiterscheinungen einiger Krankheiten haben ihre Daseinsberechtigung uns erfüllen eine wichtige Rolle. Doch manchmal bleibt der Schmerz bestehen.
Als chronische Schmerzen werden solche verstanden, die je nach Definition mindestens seit drei oder sechs Monaten bestehen oder die über einen längeren Zeitraum immer wiederkehren. Sie umfassen
- körperliche,
- körperlich-kognitive (also die Befindlichkeit und Stimmung)
- und soziale Beeinträchtigungen.
Die Schmerzen selbst stellen das bestimmende Symptom dar, sodass hier von einem chronischen Schmerzsyndrom gesprochen wird, dem keine Signalfunktion mehr zukommt. Der chronische Schmerz wird zur eigenständigen Krankheit, deren Ursache in einer Empfindlichkeit der Nervenzellen infolge länger andauernder Schmerzzustände vermutet wird – das sogenannte Schmerzgedächtnis.
Ob Schmerzen chronisch werden, hängt vermutlich von genetischen, sozialen und psychischen Faktoren ab.
Welche Schmerzformen werden chronisch?
Typische chronische Schmerzen sind:
- Kopfschmerzen
- Rückenschmerzen
- Gelenkschmerzen
- Muskelschmerzen
- Tumorschmerzen
Ursachen
Grundsätzlich lassen sich die Ursachen von chronischen Schmerzen in drei Kategorien klassifizieren:
- Infolge chronischer Krankheiten wie Diabetes oder Tumoren. Auch Nervenschädigungen und Phantomschmerzen gehören in diese Kategorie.
- Als Komorbidität: Die chronischen Schmerzen haben ihre Ursache in einer körperlichen Erkrankung, werden aber durch psychische Aspekte verstärkt.
- Ausdrucksform einer psychischen Krankheit: Die Schmerzen treten etwa in Verbindung mit Depressionen, posttraumatischen Belastungsstörungen und Angststörungen auf.
Schmerztherapie
Um Menschen mit chronischen Schmerzen das Leben zu erleichtern, wird die Behandlung mit Medikamenten häufig mit Physiotherapie kombiniert. Die Schmerztherapie läuft meist multimodal ab und umfasst verschiedene Bereiche:
Medikamente
Die Behandlung chronischer Schmerzen erfolgt häufig mit Schmerztabletten. Diese lassen sich in zwei verschiedene Ansätze unterteilen.
- Peripher: Die Schmerztherapie setzt dort an, wo der Schmerz entsteht. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) verhindern, dass die Botenstoffe ausgeschüttet werden, die sonst die Nozizeptoren reizen würden.
- Zentral: Hier bezieht sich die Behandlung auf die Schmerzweiterleitung und -verarbeitung. Diese Schmerzmittel, zu denen Opioid-Analgetika wie Tramadol oder Morphin zählen, verschreibt der Arzt erst, wenn andere nicht (mehr) wirken.
Schmerzmittel haben allerdings den Nachteil, dass sie oft mit Nebenwirkungen verbunden sind und sich – dauerhaft genommen – negative auf innere Organe auswirken können. Auch eine Suchtgefahr geht mitunter einher.
Nicht-medikamentöse Schmerztherapie
Weitere Möglichkeiten zur Behandlung chronischer Schmerzen bestehen in
- Kälte- oder Wärmebehandlungen
- Massagen
- Nervenstimulationen
- Physiotherapie: Bewegungstherapien und Sport
Alternative Formen zur Behandlung
Im Rahmen der Schmerztherapie rücken zunehmend alternative Verfahren in den Fokus von Medizin und Forschung. Neben Entspannungstechniken, Akupunktur und beispielsweise Schüßlersalzen gewinnen in Deutschland seit einigen Jahren auch Cannabis-Produkte bei der Behandlung chronischer Schmerzen an Bedeutung. Cannabis wird dabei nicht nur als Rauschmittel begriffen.
So kann in Deutschland seit 2017 medizinisches Cannabis verordnet werden, wenn andere Medikamente nicht helfen. Die schmerzlindernde Wirkung der in der Hanfpflanze enthaltenden Cannabinoide CBD und THC liefern einen interessanten Therapieansatz.
CBD bei chronischen Schmerzen?
Schmerzfrei sein – das ist das oberste Ziel vieler Schmerzpatienten. Eine Hoffnung stellt dabei Cannabidiol (CBD) dar. Das ist einer der Wirkstoffe, die auch in medizinischem Cannabis vorkommen, ein bei chronischen Schmerzzuständen verordnetes Medikament.
Die Erfahrungen von Nutzern deuten ebenfalls darauf hin, dass CBD bei nozizeptiven Schmerzen helfen kann.
Natürlich, sicher & gut verträglich: CBD
CBD-Öl wird in Deutschland als rezeptfreies Nahrungsergänzungsmittel verkauft. CBD gehört mit THC zu den über 100 Cannabinoiden, die sich als Wirkstoffe in der Hanfpflanze finden. Diesen natürlichen Substanzen wird ein breites Wirkspektrum nachgesagt. Psychoaktiv wirkt aber nur THC. CBD löst keinen Rauschzustand aus.
Vielmehr gilt CBD als sicher und gut verträglich. Eine Suchtgefahr ist bei Cannabidiol – im Gegensatz zu anderen Medikamenten – nicht gegeben. Zu diesem Schluss kam auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem Bericht über CBD.
Wie wirkt CBD gegen chronische Schmerzen?
Der Wirkmechanismus der Cannabinoide wie CBD beruht auf ihrer Ähnlichkeit zu körpereigenen Stoffen, die Teil des endogenen Cannabinoidsystems (ECS) sind und zahlreiche Körperfunktionen co-regulieren – darunter das Schmerzempfinden. Vermutlich beruht darin der positive Einfluss von CBD auf chronische Schmerzen.
Eines der Cannabinoide, das der Körper selbst produziert, ist Anandamid. Dieser Stoff soll in hoher Konzentration Schmerzen dämpfen können, so die aktuelle Forschungslage.
Wie hilft CBD gegen chronische Schmerzen?
Die wissenschaftliche Forschung dazu, wie genau CBD bei chronischen Schmerzen wirkt, steckt derzeit noch in den Kinderschuhen. Relativ ausführlich beschrieben ist bisher nur der Einsatz von Cannabidiol bei der Behandlung von Epilepsie sowie als Nachbehandlung von Knochenmarktransplantationen.
Allerdings konnte die Wirkung von CBD bei Angststörungen nachgewiesen werden – psychische Faktoren, die bei der Entstehung des Schmerzsyndroms ebenfalls eine Rolle spielen. Eine Reihe biologischer Zusammenhänge weisen trotz dünner Studiendichte darauf hin, dass CBD auf vielfältige Weise gegen chronische Schmerzen wirken kann:
Potenziell schmerzlindernde Wirkung von CBD
Gehen von Cannabidiol generell schmerzlindernde Effekte aus? Die Naturheilmedizin nutzt Hanf schon lange, um Schmerzen zu lindern. Seit einigen Jahren verordnet auch die Schulmedizin Cannabis-Mittel bei Schmerzzuständen.
Mögliche entkrampfende Wirkung von CBD
Ob CBD entkrampfend wirkt und damit auch Schmerzen mindestens abmildern kann, wird ebenfalls erforscht. Bei einigen Epilepsie-Formen konnte dies durch CBD-Präparate bestätigt werden.
Eventuell entzündungshemmende Wirkung von CBD
Bei Entzündungen produziert der Körper sogenannte Prostaglandine, die die Schmerzrezeptoren aktivieren und dadurch das Schmerzempfinden steigern. Ersten Studien zufolge scheint CBD die Prostaglandin-Bildung hemmen zu können.
Entspannende Wirkung von CBD auf die Psyche
Psychische Faktoren sind wesentlich an der Entstehung chronischer Schmerzen beteiligt. CBD entspannt, hilft gegen Ängste und kann das psychische Befinden verbessern – Aspekte, von denen Patienten, die an chronischen Schmerzen leiden, enorm profitieren können.
Welches CBD bei chronischen Schmerzen?
CBD-Öl erweist sich als Darreichungsform sehr nutzerfreundlich. Dank der Pipette lässt es sich einfach dosieren und die sublinguale Einnahme sorgt dafür, dass die Wirkung verhältnismäßig schnell einsetzt.
Ansonsten heißt es: ausprobieren. Auf CBD reagiert jeder anders. Bei chronischen Schmerzen lässt sich aber davon ausgehen, dass eine höhere Dosierung notwendig ist. Generell empfehlen wir CBD-Einsteigern, lieber mit einer geringen Dosis anzufangen und diese dann langsam zu steigern.